Logopädische Therapien bei Kindern
Bei Kindern treten am häufigsten Sprachentwicklungsstörungen oder –verzögerungen wie Grammatik-, Wortschatz-, Satzbau- und Sprachverständnisstörungen auf. Jedes 2. Kind in Deutschland ist sprachauffällig und jedes 3. Kind wird zeitweise logopädisch betreut. Im Jahr 2014 war in Thüringen jedes 4. Kind zum Zeitpunkt der Einschulung sprachauffällig.
Die anfänglich als ganz niedlich eingestuften Störungen der Artikulation oder der Laute und deren Verbindungen sollten spätestens mit vier bis viereinhalb Lebensjahren, bei Zischlauten bis fünf, gefestigt sein. Typische Symptome der sogenannten Dyslalie sind ein nicht korrekt ausgesprochenes „sch“ oder ein Ersetzen den „k“ durch ein „t“.
Phonologische Störungen oder Störungen der auditiven Wahrnehmung können wiederum die Ursachen für eine Störung der Artikulation sein, da die Kinder z.B. zwei verschiedene Laute beim Hören gar nicht unterscheiden können. Viele Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwächen (LRS) haben oder hatten eine phonologische Störung, was sich allerdings sprechmotorisch gar nicht zwangsläufig geäußert haben muss. LRS kann jedoch auch eine visuelle Wahrnehmungsstörung (vertauschen Buchstaben) als Ursache haben.